Vermögens- und Finanzlage
in Tsd. € | 30.09.24 | 30.09.23 |
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Langfristige Vermögenswerte | ||
Immaterielle Vermögenswerte | 14.185 | 15.215 |
Sachanlagen | 27.855 | 28.720 |
Sonstige langfristige Vermögenswerte | 1.038 | 1.526 |
43.078 | 45.462 | |
Kurzfristige Vermögenswerte | ||
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 18.249 | 19.946 |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 238 | 178 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 27.171 | 5.352 |
45.658 | 25.476 | |
AKTIVA | 88.737 | 70.937 |
Eigenkapital | 13.886 | 23.013 |
Langfristige Schulden | ||
Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 21.175 | 24.265 |
Anleihe, konvertibel | 4.151 | 0 |
Finanzverbindlichkeit Royalty Pharma | 18.406 | 0 |
Sonstige langfristige Schulden | 6.113 | 6.180 |
49.845 | 30.445 | |
Kurzfristige Schulden | ||
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 11.888 | 4.741 |
Anleihe, konvertibel | 326 | 0 |
Sonstige kurzfristige Schulden | 12.792 | 12.738 |
25.006 | 17.479 | |
PASSIVA | 88.737 | 70.937 |
Die Veränderungen der Vermögenslage und der Kapitalstruktur im Geschäftsjahr 2023/24 sind im Wesentlichen auf das negative Jahresergebnis sowie die Royalty Pharma Transaktion zurückzuführen.
Die langfristigen Vermögenswerte verringerten sich gegenüber dem Vorjahr von 45,5 Mio. € auf 43,1 Mio. €. Ursächlich hierfür sind planmäßige Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen sowie ein Rückgang der nach der at-Equity Methode bilanzierten Finanzanlagen.
Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich von 25,5 Mio. € auf 45,7 Mio. €. Hierzu führte insbesondere der Anstieg der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der hauptsächlich auf die erhaltene Vorauszahlung im Zusammenhang mit der Royalty Pharma Transaktion, die ausgegebene Wandelschuldverschreibung sowie der Aufnahme von Fremdkapital zurückzuführen ist. Demgegenüber steht eine Verringerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 9,4 Mio. € auf 7,8 Mio. €. Dies ist vor allem auf eine erfolgreiche aktive Steuerung des Umlaufvermögens zurückzuführen. Das Eigenkapital verringerte sich von 23,0 Mio. € auf 13,9 Mio. €. Maßgeblich hierfür sind auf der einen Seite das negative Jahresergebnis (-11,1 Mio. €) sowie auf der anderen Seite ein Anstieg der Kapitalrücklage durch die Begebung einer Wandelschuldverschreibung in Höhe von 5,0 Mio. € aus bedingtem Kapital (hiervon rechnerischer Eigenkapitalanteil: 0,6 Mio. €) und der positiven Verbuchung der aktuellen Mitarbeiterbeteiligungsprogramme (0,9 Mio. €).
Am Abschlussstichtag 30. September 2024 bestanden ein genehmigtes Kapital in Höhe von 4.369.499 € und ein bedingtes Kapital in Höhe von 2.184.749 € (bedingtes Kapital zur Erfüllung von Options- bzw. Wandlungsrechten bei der Begebung von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen) bzw. von 2.184.748 € (bedingtes Kapital zur Erfüllung von Optionsrechten aus der Ausgabe von Aktienoptionen).
Die langfristigen Schulden erhöhten sich von 30,4 Mio. € im Vorjahr auf 49,8 Mio. € im aktuellen Jahr. Dies ist im Wesentlichen auf gestiegene Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten enthalten u. a. Verbindlichkeiten aus der Royalty Pharma Transaktion (18,4 Mio. €), den Fremdkapitalanteil der ausgegebenen Wandelschuldverschreibung (4,2 Mio. €) sowie stille Beteiligungen (8,0 Mio. €).
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind von 4,7 Mio. € auf 11,9 Mio. € angestiegen. Der Anstieg resultiert aus fristenkongruenten Umgliederungen aus den langfristigen Verbindlichkeiten sowie der Neuaufnahme von Darlehen. Auf der anderen Seite stehen planmäßige Tilgungen. Die sonstigen Verbindlichkeiten stiegen um 2,2 Mio. € auf 5,4 Mio. €. Grund hierfür sind Zahlungsverpflichtungen aus Sondervergütungen im Zusammenhang mit der Royalty Pharma Transaktion. Die abgegrenzten Erträge gingen, aufgrund niedrigerer Anzahlungen aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten, von 2,9 Mio. € im Vorjahr auf 0,7 Mio. € zurück. In Summe führten die beschriebenen Sachverhalte zu einem Anstieg der kurzfristigen Schulden von 17,5 Mio. € auf 25,0 Mio. €.
Das Finanzmanagement von BRAIN beinhaltet im Wesentlichen die Sicherstellung der entsprechend notwendigen Liquidität, um die Unternehmensziele zu erreichen und jederzeit die Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. Dabei werden unterschiedliche Finanzierungsinstrumente, wie zum Beispiel Darlehen, stille Beteiligungen, Verkauf von zukünftigen Lizenzeinnahmen, Leasing oder hybride Instrumente, in Anspruch genommen.
Die Finanzverbindlichkeiten denominieren zum überwiegenden Teil in Euro und Britischen Pfund. Bei den verzinslichen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich neben stillen Beteiligungen im Wesentlichen um Darlehen von Finanzinstituten mit einer festen Verzinsung mit einem Nominalzinssatz zwischen 1,15 % und 7,87 % sowie Verbindlichkeiten für den potenziellen Erwerb von Unternehmensanteilen aus der Ausübung von Put-Optionen. Die verzinslichen Darlehen haben in Höhe von 7,1 Mio. € eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und in Höhe von 6,6 Mio. € von über einem Jahr.
Die Eigenkapitalquote beträgt zum Stichtag 15,6 % und lag damit unter dem Vorjahr (32,4 %). Die Fremdkapitalquote erhöhte sich im Rahmen der oben genannten Parameter von 67,6 % im Vorjahr auf 84,4 % zum 30. September 2024. Die Bilanzsumme erhöhte sich von 70,9 Mio. € zum 30. September 2023 auf 88,7 Mio. € zum 30. September 2024.
Investitionen
Schwerpunkte der Investitionen lagen im Bereich der Sachanlagen mit 1,6 Mio. €, was im Wesentlichen auf die Erweiterung der Produktionskapazität bei Biocatalysts im Segment BioProducts sowie Neu- und Ersatzinvestitionen von Laborgeräten zurückzuführen ist.
Liquidität
Auszug aus der Kapitalflussrechnung
in Tsd. € | 2023/24 | 2022/23 |
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Brutto-Cashflow | -9.024 | -4.356 |
Cashflow aus operativer Tätigkeit | -3.583 | -4.218 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -1.689 | 562 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 26.991 | 459 |
Zahlungswirksame Veränderung Finanzmittelbestand | 21.718 | -3.196 |
Der Brutto-Cashflow der BRAIN Biotech Gruppe verschlechterte sich im Geschäftsjahr 2023/2024 auf -9,0 Mio. € im Vergleich zu -4,4 Mio. € im Vorjahr.
Der Cashflow aus operativer Tätigkeit verbesserte sich dagegen im Geschäftsjahr von 4,2 Mio. € auf -3,6 Mio. €. Ursächlich hierfür war eine Verbesserung des operativen Betriebskapitals durch vereinnahmte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie niedrigeren Vorräten. Demgegenüber stehen im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Mittelzuflüsse aus abgegrenzten Erträgen.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt im aktuellen Geschäftsjahr -1,7 Mio. € gegenüber 0,6 Mio. € im Vorjahr. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ist maßgeblich geprägt durch die Investitionen in Sachanlagen in Höhe von - 1,6 Mio. €. Das Vorjahr war durch die Einzahlung des Kaufpreises der veräußerten L. A. Schmitt GmbH (+3,0 Mio. €) positiv geprägt.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf 27,0 Mio. € und reflektiert die Fremdkapitalmaßnahmen im Geschäftsjahr wie die Royalty Pharma Transaktion (18,4 Mio. €), die Begebung einer Wandelschuldverschreibung (5,0 Mio. €) sowie die Einzahlung stiller Beteiligungen (5,0 Mio. €). Planmäßige Tilgungen von Finanzverbindlichkeiten (5,5 Mio. €) stehen dem gegenüber.
Aus der Summierung der einzelnen Cashflows ergibt sich insgesamt eine Erhöhung des Zahlungsmittelbestands in Höhe von 21,7 Mio. € gegenüber -3,2 Mio. € im Vorjahr.
Den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zum Bilanzstichtag 30. September 2024 in Höhe von 27,1 Mio. € standen kurzfristige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 11,9 Mio. € und langfristige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 21,2 Mio. € gegenüber. Des Weiteren besteht ein partiell ausgenutzter Darlehensrahmen in einem Umfang von 7,0 Mio. €, der der Gesellschaft die Flexibilität gibt, die oben genannten Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. 5,0 Mio. € der Kreditlinie waren zum Stichtag ausgenutzt. Die Kreditlinie hat noch eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2025.
Beschränkungen, welche die Verfügbarkeit von flüssigen Mitteln und/oder Kapital beeinträchtigen können, liegen nach Einschätzung des Vorstands nicht vor.