Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Im vergangenen Geschäftsjahr hat BRAIN aus Sicht des Vorstands in allen wesentlichen Bereichen bedeutende Erfolge in der wirtschaftlichen und strategischen Entwicklung der Gesellschaft erzielen können. Das Umsatzwachstum der Gruppe hat sich trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds weiter erfreulich entwickelt. Der Erwerb aller ausstehenden Minderheitsbeteiligungen an der Biocatalysts Ltd. hat die Zusammenführung des Konzern-Produktgeschäfts unter Führung der Biocatalysts ermöglicht. Hierdurch ist das profitable Produktgeschäft weiter gestärkt worden. Die neue Segmentberichterstattung mit den drei operativen Segmenten BioProducts, BioScience und BioIncubator hat die Transparenz für unsere Aktionärinnen und Aktionäre weiter gesteigert.

Geschäftsbezogen wurden die Instrumente zur Steuerung des Konzerns, der Tochtergesellschaften sowie der Projekte weiterentwickelt und ausgebaut. Mit einem optimierten internen Kontroll- und Risikomanagementsystem tragen wir der steigenden Umsatzgröße und der zunehmenden Komplexität exogener Faktoren Rechnung. Jede Unternehmensaktivität berichtet persönlich monatlich an den Vorstand sowie die zentrale Finanzabteilung der Gesellschaft. Hierbei werden sowohl die aktuelle Geschäftsentwicklung als auch die Planeinhaltung und Veränderungen im Risikoprofil geprüft. Wir erfassen hier neben den Risiken auch Chancen für das Unternehmen. Unser gruppenweites Trainingsprogramm BRAINway zur Stärkung der Unternehmenskultur, zur Fokussierung auf kommerzielle Erfolge sowie zur persönlichen Entwicklung der Mitarbeitenden wurde weitergeführt und um neue Elemente ergänzt. Nach der Veröffentlichung unseres ersten ESG- und Nachhaltigkeits-Berichts im letzten Geschäftsjahr haben wir nun mit den konkreten Umsetzungsschritten unserer Nachhaltigkeitsstrategie begonnen.

Strategisch entwickelt sich die BRAIN Biotech Gruppe zu einem fokussierten Produktunternehmen mit einem Schwerpunkt bei Enzymen. Die Stärke in der Produktentwicklung beziehen wir aus tief verankerter biotechnologischer Lösungskompetenz aus mehr als 30 Jahren unternehmerischer Entwicklung. Das Segment BioProducts trägt mit einem zweistelligen Umsatzwachstum sehr erfreulich zum Wachstum der Gruppe bei. Hierin entwickelt sich die Breatec-Gruppe seit ihrer Übernahme im letzten Jahr mit besonders dynamischem Umsatzwachstum bei steigender Profitabilität.

Im Bereich BioScience verzeichneten wir insgesamt ein stabiles Servicegeschäft. Im BioIncubator konnte BRAIN im Geschäftsjahr einige der eigenen Entwicklungsprojekte erfolgreich vorantreiben. Im Genom-Editing Projekt, Akribion Genomics, machen wir weiterhin wissenschaftlich erfreuliche Fortschritte und haben das Basispatent für unsere Nuklease G-dase E® vom europäischen Patentamt erhalten. Ausgründung und eigenständige Finanzierung dieser Aktivitäten sind weiterhin für das nächste Geschäftsjahr avisiert. Im Bereich Wundmanagement/Aurase ist die Phase 2a Studie am Patienten erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt „Gold from Waste-Streams“ wird mit einem industriellen Partner weitergeführt. Der an die Pharvaris auslizensierte Wirkstoff zur Behandlung des hereditären Angioödems befindet sich in einer erfolgversprechenden klinischen Entwicklung.

Das wirtschaftliche Umfeld bleibt weiterhin stark von Unsicherheit geprägt – unter anderem durch kriegerische Konflikte, Preisinflation, politische Blockbildung und ein Umfeld stark steigender Zinsen. Auch die BRAIN Biotech Gruppe war hier von negativen wirtschaftlichen Effekten betroffen. Lieferketten bleiben teilweise angespannt und bei Roh- sowie Verbrauchsmaterialien besteht eine hohe Preisfluktuation. Preiserhöhungen von Vorprodukten sowie steigende Arbeitskosten konnten nicht immer vollumfänglich und sofort an Kunden weitergegeben werden. Trotzdem konnte die überwiegende Mehrheit der Tochtergesellschaften auch in diesem Jahr zu einem positiven Umsatz- und Ergebniswachstum beitragen.

Bezogen auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergibt sich nach Meinung des Vorstands ein insgesamt positives Bild, da der Konzern trotz des allgemein schwachen wirtschaftlichen Umfelds ein erhebliches Umsatzwachstum sowie ein verbessertes EBITDA erzielen konnte.

Maßnahmen zur Stärkung unserer Geschäftsaktivitäten mit dem Ziel eines nachhaltigen und profitablen Umsatzwachstums wurden weiter forciert. Dies beinhaltet das verstärkte Adressieren von Kosten- sowie Umsatzsynergien innerhalb der Unternehmensgruppe, eine weiter gestraffte Unternehmensorganisation mit klaren Verantwortlichkeiten, ein striktes Projektcontrolling der New-Business-Development-Pipeline sowie anhaltende Initiativen zur allgemeinen Kosteneinsparung.

Die im Verhältnis zum Umsatz weiterhin hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung sind darüber hinaus für den Vorstand ein Indikator und Basis für die zukünftigen Potenziale von BRAIN. Zum 30. September 2023 verfügt der Konzern über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 5,4 Mio. € bei einer Eigenkapitalquote von 32,4 %. Hiermit sind nach Einschätzung des Vorstands weiterhin die Voraussetzungen gegeben, um an den Potenzialen der Wachstumsmärkte der Bioökonomie zu partizipieren. Weitere Finanzierungsquellen im Bereich Fremd- oder Hybridkapital wurden und werden erschlossen.

Insgesamt beurteilt der Vorstand der BRAIN Biotech AG den Geschäftsverlauf sowie die Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum Stichtag aufgrund der vorstehend beschriebenen Entwicklungen weiterhin positiv.