Ertragslage

Auszug aus der Gesamtergebnisrechnung

in Tsd. € 2022/23 2021/22
Umsatzerlöse 55.335 49.509
Erlöse aus Forschungs- und Entwicklungsförderungen 890 786
Bestandsveränderung 144 932
Sonstige Erträge 771 1.845
Gesamtleistung 57.140 53.072
EBITDA -826 -1.309
Bereinigtes EBITDA 402 -98
EBIT -5.480 -5.648
Finanzergebnis -2.010 -516
Verlust der Periode vor Steuern -7.489 -6.165
Verlust der Periode -8.114 -6.341
Ergebnis je Aktie (in €) -0,38 -0,30

Die Umsatzerlöse der BRAIN Biotech Gruppe sind im Geschäftsjahr 2022/23 auf 55,3 Mio. € gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr (49,5 Mio. €) war dies ein Anstieg von 11,8 %. Organisch, also ohne Berücksichtigung der Breatec-Gruppe in den ersten vier Monaten des aktuellen Geschäftsjahrs sowie der L.A. Schmitt im Vorjahr beträgt das Wachstum dynamische 4,6 Mio. € bzw. 9,8 %.

Das organische Wachstum resultiert im Wesentlichen aus dem expandierenden Enzymgeschäft im Segment BioProducts.

Die regionalen Schwerpunkte der Umsatzerlöse lagen in den USA (ca. 28 %, Vorjahr: ca. 28 %) und im Inland (ca. 10 %, Vorjahr: ca. 16 % der Gesamtumsatzerlöse), in den Niederlanden (ca. 19 %, Vorjahr: ca. 13 %), im Vereinigten Königreich (ca. 9 %, Vorjahr: ca. 7 %) sowie in Frankreich (ca. 5 %, Vorjahr: ca. 8 %). Die Umsätze im Inland gingen auf 5,7 Mio. € (Vorjahr: 7,9 Mio. €) zurück. Die internationalen Umsätze sind im Vergleich zum Vorjahr auf 49,7 Mio. € angestiegen (Vorjahr: 41,6 Mio. €).

Die Erlöse aus Forschungs- und Entwicklungsförderungen stiegen um 0,1 Mio. € leicht von 0,8 Mio. € auf 0,9 Mio. € an.

Die Bestandsveränderungen betrugen 0,1 Mio. € und fielen damit deutlich niedriger aus als im Vorjahr (0,9 Mio. €). Im Segment BioScience hat sich die Bestandsveränderung von 0,1 Mio. € im Vorjahr auf 0,3 Mio. € erhöht. Die Bestandsveränderungen im Segment BioProducts dagegen verringerten sich von 0,8 Mio. € im Vorjahr auf -0,2 Mio. € Der Rückgang im Segment BioProducts ist im Wesentlichen auf den hohen Ausgangswert durch Zeitpunkteffekte zum Stichtag des Vorjahrs sowie einen aktiven Bestandsabbau zurückzuführen. Die sonstigen Erträge sanken im Vergleich zum Vorjahr von 1,8 Mio. € auf 0,8 Mio. €. Das Vorjahr war beeinflusst durch einen Ertrag in Höhe von 0,7 Mio. € durch den Verkauf der L.A. Schmitt GmbH.

Die aus den oben genannten Entwicklungen resultierende Gesamtleistung lag mit 57,1 Mio.€ um 7,7 % über dem Vorjahr (53,1 Mio. €).

Der Materialaufwand ist infolge der höheren Umsätze von 23,0 Mio. € um 10,3 % auf 25,4 Mio. € gestiegen. Die Materialaufwandsquote im Verhältnis zum Umsatz konnte dagegen von 46,4 % auf 45,8 % verbessert werden. Die Fremdleistungen in der BRAIN Biotech Gruppe konnten um 26,2 % auf 1,0 Mio.  € gemindert werden. Die Fremdleistungen wurden im Wesentlichen von Universitäten, Unternehmen mit spezieller Produktionsexpertise und anderen Technologieunternehmen bezogen.

Der absolute Personalaufwand erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht von 21,7 Mio. € um 1,5 % auf 22,0 Mio.  €. Ausschlaggebend hierfür waren steigende Löhne und Gehälter. Die Personalaufwandsquote verringerte sich aber von 43,8 % auf 39,8 %. Innerhalb des Personalaufwands sind die Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen zum Vorjahr gesunken, da ein anteilsbasiertes Vergütungsprogramm bei einer Gesellschaft im Laufe des Geschäftsjahrs auslief.

Die sonstigen Aufwendungen lagen mit 10,6 Mio. € (Vorjahr: 9,7 Mio. €) über dem Vorjahresniveau. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf gestiegene Werbe- und Reisekosten sowie Kosten für die Warenabgabe und Logistikdienstleistungen zurückzuführen, die durch das Umsatzwachstum bedingt waren. Inflationäre Tendenzen konnten durch konsequentes Kostenmanagement größtenteils ausgeglichen werden.

Durch die oben genannten Effekte hat sich das unbereinigte EBITDA von -1,3 Mio.  € auf -0,8 Mio. € verbessert.

Das EBITDA war, wie auch im Vorjahr von verschiedenen nicht operativen Effekten beeinflusst, die bereinigt wurden. Hierzu zählen Akquisitions- und Integrationskosten sowie Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungsprogramme. Im Vorjahr wurde zusätzlich ein sonstiger Ertrag aus dem Verkauf der L.A. Schmitt GmbH bereinigt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte das bereinigte EBITDA von -0,1 Mio. € auf 0,4 Mio. € verbessert werden.

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Überleitung des ausgewiesenen EBITDA zum bereinigten EBITDA:

in Tsd. € 2022/23 2021/22
EBITDA, darin enthalten: -826 -1.309
Personalaufwand aus anteilsbasierten Vergütungskomponenten -714 -1.384
Sonstiger betrieblicher Aufwand im Zusammenhang mit M&A Transaktionen und der Integration erworbener Unternehmen -279 -476
Personalaufwand im Zusammenhang mit M&A Transaktionen und der Integration erworbener Unternehmen -234 0
Sonstiger Ertrag aus dem Verkauf der L.A. Schmitt GmbH 0 650
Bereinigtes EBITDA 402 -98

Das EBIT verbesserte sich leicht von -5,6 Mio. € auf -5,5 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr.

Das Finanzergebnis verschlechterte sich von -0,5 Mio.  € auf -2,0 Mio.  € aufgrund von negativen Folgebewertungseffekten aus finanziellen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Put-Optionsrechten sowie gestiegenen Zinsaufwendungen für Darlehen. Darüber hinaus trug ein planmäßig negatives Ergebnis der At-Equity-Beteiligung an der SolasCure Ltd. zu einem geringeren Finanzergebnis bei. Dem gegenüber steht ein Gewinn aus Anteilsverwässerung in Bezug auf die Beteiligung an der SolasCure Ltd.

Das Ergebnis vor Steuern verschlechterte sich in der Folge von -6,2 Mio. € auf -7,5 Mio. €.

Unter Berücksichtigung der Steuern verbleibt ein Ergebnis nach Steuern von -8,1 Mio. € (Vorjahr -6,3 Mio. €). Davon entfallen -8,3 Mio.  € auf die Aktionäre der BRAIN Biotech AG.

Insgesamt lag die Entwicklung des Umsatzes sowie des bereinigten EBITDA vollständig im Rahmen unserer Prognose (siehe auch im Detail hierzu den Prognosebericht dieses Konzernlageberichts).

Die Geschäftssegmente haben sich wie folgt entwickelt:

In der Segmentierung haben sich gegenüber dem Konzernabschluss zum 30. September 2022 folgende Veränderungen ergeben. Das Segment BioIndustrial blieb in seiner Zusammensetzung, mit Ausnahme des Verkaufs der L.A. Schmitt GmbH zum 30. September 2022, unverändert bestehen und wurde in BioProducts umbenannt. Aus dem Segment BioScience wurden die Geschäftsbereiche BioIncubatorund „BRAIN Biotech Holding“ herausgelöst. Das Segment BioScience beinhaltet fortan die Tätigkeiten von BRAIN Biotech Zwingenberg (ohne die Holding und ohne den Anteil des BioIncubators) sowie von AnalytiCon Discovery. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Anteil der Segmente an den Umsatzerlösen

2022/23 2021/22
BioProducts 77 % 76 %
BioScience 22 % 24 %
BioIncubator 1 % 0 %
BioProducts-Segment

Das BioProducts Segment umfasst im Wesentlichen das industriell skalierbare Produktgeschäft des Konzerns.

in Tsd. € 2022/23 2021/22
Umsatzerlöse 42.492 37.548
Erlöse aus Forschungs- und Entwicklungsförderungen 149 154
Bestandsveränderung -170 824
Sonstige Erträge 320 1.284
Gesamtleistung 42.791 39.811
Materialaufwand -22.761 -20.402
Personalaufwand -8.648 -8.929
Sonstige Aufwendungen -6.203 -5.562
EBITDA 5.178 4.918
Bereinigtes EBITDA 5.485 4.904
Abschreibungen -3.256 -2.987
EBIT 1.922 1.931

Die Umsatzerlöse des BioProducts-Segments sind von 37,6 Mio. € auf 42,5 Mio. € angestiegen. Im Wesentlichen ist die Steigerung des Segments um 13,2 % auf die Umsatzerlöse im Bereich der Enzym-Verkäufe zurückzuführen. Insbesondere die im Vorjahr neu erworbene Breatec-Gruppe zeigt eine dynamische Entwicklung.

Die sich ergebende Gesamtleistung des Segments stieg um 7,5 % von 39,8 Mio. € im Vorjahr auf 42,8 Mio. € an.

Das bereinigte EBITDA des Segments wuchs von 4,9 Mio. € auf 5,5 Mio. € an und unterstrich damit die Bedeutung des profitablen industriell skalierten Segments. Die starke Entwicklung resultiert aus den gestiegenen Umsatzerlösen und einer Verbesserung der Aufwandsquoten.

BioScience-Segment

Das BioScience-Segment beinhaltet im Wesentlichen das Forschungs- und Entwicklungsgeschäft mit Industriepartnern sowie die eigene Forschung und Entwicklung.

in Tsd. € 2022/23 2021/22
Umsatzerlöse 12.306 12.079
Erlöse aus Forschungs- und Entwicklungsförderungen 374 521
Bestandsveränderung 314 108
Sonstige Erträge 460 727
Gesamtleistung 13.454 13.434
Materialaufwand -2.102 -2.357
Personalaufwand -8.626 -8.207
Sonstige Aufwendungen -2.283 -2.357
EBITDA 443 513
Bereinigtes EBITDA 768 907
Abschreibungen -1.397 -1.353
EBIT -954 -840

Im Segment BioScience konnten die Umsatzerlöse von 12,1 Mio. € um 1,9 % auf 12,3 Mio. € gesteigert werden. Ursächlich hierfür ist das zunehmende Projektgeschäft. Im Geschäftsjahr wurden neue Kooperationspartner gewonnen sowie bestehende Beziehungen zu Kooperationspartnern ausgebaut. Die Erlöse aus Forschungs- und Entwicklungsförderung gingen leicht um 0,1 Mio. € von 0,5 Mio. € auf 0,4 Mio. € zurück. Infolgedessen stieg die Gesamtleistung um 0,1 Mio. € auf 13,4 Mio. € an.

Das bereinigte EBITDA des Segments ging von 0,9 Mio. € im Vorjahr auf 0,8 Mio. € zurück.

BioIncubator-Segment

Das Segment BioIncubator beinhaltet die F&E-Pipeline sowie eigene oder mit Partnern initiierte F&E-Projekte mit hohem Wertschöpfungspotenzial.

in Tsd. € 2022/23 2021/22
Umsatzerlöse 576 0
Erlöse aus Forschungs- und Entwicklungsförderungen 368 111
Bestandsveränderung 0 0
Sonstige Erträge 0 0
Gesamtleistung 955 111
Materialaufwand -519 -337
Personalaufwand -2.417 -1.968
Sonstige Aufwendungen -753 -386
EBITDA -2.734 -2.580
Bereinigtes EBITDA -2.734 -2.580
Abschreibungen 0 0
EBIT -2.734 -2.580

Das Segment BioIncubator erzielte im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 0,6 Mio. €. Diese Umsatzerlöse wurden hauptsächlich durch Lizenzerträge im Bereich Genom-Editing generiert. Die Erträge aus Forschungs-und Entwicklungsförderung konnten deutlich von 0,1 Mio. € auf 0,4 Mio. € gesteigert werden.

Das bereinigte EBITDA des Segments ist im Wesentlichen geprägt durch Investitionen im Bereich Genom-Editing unter dem Markennamen Akribion Genomics; es beträgt im Geschäftsjahr -2,7 Mio. € und liegt unter dem bereinigten EBITDA des Vorjahrs in Höhe von -2,6 Mio. €.

Segment BRAIN Biotech Holding

Das Segment BRAIN Biotech Holding beinhaltet schwerpunktmäßig Personalaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Konzernadministration, Weiterentwicklung der BRAIN Biotech Gruppe, Börsennotierung und M&A-Aktivitäten. Das bereinigte EBITDA des Segments betrug -3,2 Mio. € und liegt damit konstant auf Vorjahresniveau. Inflationäre Tendenzen konnten durch konsequentes Kostenmanagement ausgeglichen werden.